Bis in die 1970er Jahren wurde der farbstoffreiche, füllige Lagrein hauptsächlich als Verschnittwein verwendet, um dem Vernatsch etwas mehr Struktur und Komplexität zu geben. Außerdem wurde der Lagrein als Rosé gekeltert, der in Südtirol als Kretzer bezeichnet wird. Dunkler Lagrein wurde nur in geringem Maße gemacht. In den 1980er Jahren entdeckten ausländische Weinautoren in Südtirol den Lagrein, und fanden dabei den dunklen Lagrein besonders gut. Durch Publikationen, Vergleichsverkostungen und Auszeichnungen von verschiedenen Weinführern begann für den Lagrein eine neue Ära. Der Lagrein gedeiht am besten auf den tiefgründigen, warmen Bozner Böden. Diese Böden entstanden aus den lehmig-sandigen und schotterhaltigen Ablagerungen(„Porphyr, Granit, Glimmerschiefer, Kalk) der Flüsse Eisack und Talfer.
Merkmale: eindringlicher Duft von Kakao, Bitterschokolade und zerdrückten reifen Holunderbeeren. Feste saftige Gerbstoffe, satt und straff im Mund, erinnert an schwarze Beeren, Lakritze und dunkle Kirschen, nachhaltig am Gaumen, gute Länge.
Empfehlungen: Zu dunklem Fleisch, reifen Käsesorten aber auch außerhalb der Mahlzeiten.
Serviertemperatur: 16°-18°C.